Den heutigen Vormittag widmete ich meinem Blog (das ist echt zeitaufwändiger als man denkt einen Blog zu kreieren).
Den Nachmittag verbrachte ich dann im Kings Park. Das ist eine riesige Parkanlage auf einem Hügel nördlich des City-Zentrums, inklusive des Botanischen Gartens.
Ich marschierte also mal wieder aus meinem Viertel, Northbridge, zunächst 10 Minuten in die Innenstadt, verdrückte bei Mc Donalds ein paar Burger und ging weiter. Ich kannte nur die grobe Richtung, eine Karte hatte ich auch nicht, aber das war überhaupt kein Hindernis, denn irgendwann traf ich auf einen kleinen Wegweiser am Fußweg: Bla bla bla bla bla… Kings Park … bla bla … rechts. Also nahm ich die kleine Seitenstraße, die Aussies wissen schon, wo sie ihre Schilder hinstellen.
Nach bloß 100 Metern entdeckte ich eine steile Treppe (laut Hinweistafel rund 250 Stufen), an der einige Sportverrückte Australier sich austobten (das macht bestimmt fit, die Treppe ständig rauf und runter zu laufen). Auch ich gönnte mir den Spaß und traf oben auf einige noble Häuser. Direkt um die Ecke fing dann auch schon die Parkanlage an. Hier war’s zwar schlecht ausgeschildert, aber ich hatte mich offensichtlich für die richtige Richtung entschieden.
Der Kings parkt offenbarte sich mir zunächst als eine gepflegte Parkanlage in perfekter Lage. Der „Hügel“ war vielmehr ein Berg mit einem sehr steilen Ende. Am Fuße führte noch eine Straße entlang und dann kommt schon der Swan River (der Fluss durch die Stadt, der an seiner breitesten Stelle bis zu 2 Kilometer breit ist). Ein riesiges Netz aus Pfaden und Wegen zieht sich hier durch den ganzen Park. Mit dutzenden Lookouts, Hinweisschildern zu allen Arten von Pflanzen, tausenden Grünflächen auf denen noch mehr Leute picknickten und einem Haufen Parkbänken. Auch fand ich eine ganze Menge Denkmäler, die überwiegend den gefallenen australischen Soldaten gewidmet sind. Genau genommen waren sie alle bis auf ein Denkmal gefallenen Soldaten gewidmet. Das eine war Australiern gewidmet, die bei einem schlimmen Bombenanschlag auf eine Diskothek in Bali ums Leben kamen (2005).
Außerdem umfasst der Kings Park noch einen botanischen Garten, in denen die Landschaftstypen Westaustraliens nach Gebieten „sortiert“ „wiedergegeben“ werden. Komischer Weise nicht immer nett anzuschauen (aber sehr oft).
Während ich so durch den Park schlenderte stellte ich immer wieder fest, wie viele Menschen doch hier im Kings Park unterwegs sind. Die ganze Stadt schien sich an diesem Sonntag – warum auch immer – hier aufzuhalten.
Was mir auch noch auffiel war, dass die Aussicht von hier oben echt atemberaubend ist. Man sieht das Zentrum mit seiner großen Skyline, die umliegenden Stadtteile, die große „Narrows Bridge“, die über den Swan River führt und kommt dabei aus dem Staunen kaum noch heraus. Mehr als einmal ärgerte ich mich, dass ich nicht bei Nacht hier bin – vielleicht ändere ich das ja irgendwann noch mal.
Da ich im Park schon soweit zu Fuß unterwegs war, beschloss ich auf dem Rückweg die Blue Cat (Blaue Katze) zu nehmen, den kostenlosen, städtischen Bustransfer. Der Setzte mich in der Nähe der Bibliothek wieder ab, sodass ich erst einmal dorthin schlenderte. Auf dem riesigen öffentlichen Fernseher vor der Bibliothek lief gerade ein Rugbyspiel, Australien gegen Neuseeland. Das muss wohl eine Aufzeichnung sein, denn ich meine die hätten erst vor kurzem gegen einander gespielt (Rugy Weltmeisterschaft in Neuseeland dieses Jahr). Ein weiterer Grund für meine Annahme war, dass nur relativ wenige Leute davor saßen und zuschauten, was nicht dem australischen Interesse für diesen Sport entspricht. Hätten sie „damals“ wenigstens gewonnen, dann würden sich wahrscheinlich auch noch mehr Leute für die Wiederholung interessieren. Vermutlich ist der Typ, der für das Programm auf dem „Fernseher“ verantwortlich ist ein Neuseeländer.
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