Da hat es tatsächlich geklappt! Ich habe voraussichtlich einen Job! Aber alles der Reihe nach.
Am Donnerstag marschierte ich mal wieder in die Agentur Aussijobs, wie so oft. Diesmal aber, ich hatte ja dazugelernt, deutlich später. Ich stand also ganz gemütlich auf und gönnte mir erst einmal eine Runde Internet, bevor ich mich in die Agentur begab (ich bin ja nicht bescheuert und warte da umsonst vor der Tür). Der Vorteil dabei später zu kommen ist erstens, dass einige schon wieder verschwunden sind und zweitens, dass man nicht vor der Tür warten muss und sich dann rein drängeln muss.
So kam ich also 2 Stunden später als die anderen, die ersten Stühle waren schon wieder frei, sodass ich direkt Platz nahm (betont weit „vorne“ am Schreibtisch von Anissa). Immer wen ein Platz näher dran frei wurde, schob ich mich weiter und gelangte so nach kurzer Zeit direkt zu Anissa. Da sie inzwischen mich und meinen Namen schon kannte sagte mir sie direkt, dass leider kein neuer Job, der interessant für mich wäre, „reingekommen“ sei, sie aber möglicherweise etwas für mich hätte, ich solle um 16 Uhr noch einmal wiederkommen. Gesagt getan.
Das klang zwar nicht besonders gut, aber besser als nichts.
Also schlug ich die Zeit in und vor der Bibliothek „tot, besuchte die andere Agentur, den Job Shop, wo ich auf einer Warteliste – toll – stehe und begab mich um 16 Uhr wieder zu Anissa.
Dort saßen immer noch die Gesichter, die ich vormittags schon gesehen hatte, und ich gesellte mich zu ihnen. Ein, zwei oberflächliche Gespräche mit Leidensgenossen später, kamen plötzlich ein Mann und eine Frau durch die Tür mit „closed“ Schild und ich erwartete eigentlich, dass Anissa die beiden wieder rausschickt, aber dem war nicht so. Vielmehr begrüßte sie die beiden. Sie stand sogar auf und stellte mich den beiden vor – was sollte das denn?! Kein Wort vorher zu mir und nun stand irgendjemand – Phil und Christine – vor mir, von denen ich außer ihren Namen nichts wusste.
Plötzlich saß ich also mit Phil, Christine und 2 anderen Backpackern an einem Schreibtisch in der Ecke und hatte ein Jobinterview. Es wäre zwar schön gewesen zu wissen, um welchen Job es sich handelt, damit man das was man sagt ein wenig dem Job anpassen kann, aber egal.
Jeder quatschte ein bisschen über sich und Phil klärte ein bisschen über den Job auf, während Christine fleißig notierte.
Der Job ist also ein Getreideernte-Job, 200 Kilometer östlich von Perth, mitten im Nirgendwo. Die zu bearbeitenden Felder sind so weit von einander entfernt, dass das Ernten in einer Art Karawane aus mehreren Trucks, Erntemaschinen und Caravantrailern besteht, die durch die Lande zieht. Kost und Logis frei, alle anderen Dinge wie Arbeitskleidung, Hut und Sonnencreme stellt der Arbeitgeber. Was will ich eigentlich mehr.
Leider muss ich auf diesen Job jetzt noch 3 Wochen warten. Aber was tut man nicht alles für 20-25 Dollar die Stunde!
Jetzt suche ich mir noch einen Job für die nächsten drei Wochen und dann startet das Abenteuer. Wenn die Gruppe stimmt wird das bestimmt ne lustige Zeit – hoffentlich.
Schöne grüße aus Perth.
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