Gestern hatten wir beschlossen heute auszuschlafen. Von ausschlafen kann hierbei aber eigentlich keine Rede sein, denn die Sonne schmeißt einen schon früh genug aus dem Bett. Um spätestens 8 Uhr hält man es in Zelt oder Auto nicht mehr aus!Des Weiteren durchkreuzten Mitcamper unsere Pläne in dem sie auf die glorreiche Idee kamen ihren Stromhaushalt um halb 7 mit Hilfe eines Generators aufzufrischen
. So etwas dauert nicht nur eine Weile, sondern ist auch noch ziemlich laut. Als ich dann beschloss das einschlafen aufzugeben und aufstand, kam es noch besser: das ältere Pärchen beschloss abzureisen und mir dabei noch freundlich zuzuwinken, während der Generator am Heck ihres Wohnwagens immer noch munter vor sich hin produzierte. Denken die über so etwas nicht nach, oder haben sie sich über mich lustig gemacht?!Wie dem auch sei. Wir sind dann irgendwann Richtung Coral Bay aufgebrochen. Coral Bay ist ein kleines Nest an einer malerischen Bucht mit türkisestem und klarstem Wasser. Dadurch, dass im Moment Schulferien sind, wimmelt es hier aber nur so von Familien, was das genießen teilweise erschwert. Es macht halt mehr Spaß wenn man alleine in einer solchen Bucht badet. Auch schnorcheln hätte man hier können, aber das ließen wir uns entgehen.Als nächstes ging?s in Richtung Canarvon, welches immer noch ein kleines Nest ist, aber in Sachen Fruchtproduktion die Nase sehr weit vorn zu haben scheint. Angeblich versorgt dieser kleine Ort 70-80des größten australischen Staates mit Früchten.Nach einem kurzen Aufenthalt machten wir uns dann auf in Richtung Monkey Mia. Das ist kein Affe namens Mia, sondern ein kleiner Ort am fast westlichsten Punkt Australiens. Eigentlich ist es kein Ort, sondern nur ein Resort, aber auf vielen Australienkarten verzeichnet. Hier werden täglich halb-zahme Delfine gefüttert, und man kann dabei zusehen. Auch hat die Landzunge auf der Monkey Mia liegt einiges an Natur zu bieten. Wir kamen also in Monkey Mia an, bezahlten brav mal wieder irgendwelche Gebühren und erfuhren, dass im Resort kein Platz mehr für uns ist. Wir sind extra den Tag über 800 Kilometer gefahren um nicht nach Feierabend einzutreffen und dann das?Wir beschlossen im Nationalpark ?nebenan? zu campen, da in Nathalies Reiseführer die Plätze als günstig und schlicht angepriesen wurden. Also fuhren wir mal wieder Gravel-Road in den Park hinein. Bis zu dem Punkt als Schilder besagten: 4WD only. Was soviel bedeutet wie: Euer Reiseführer hätte euch schon viel eher sagen können, dass ihr hier nicht durchkommt, aber so ist?s irgendwie lustiger.Vielleicht hätte so ein Schild alleine nicht gereicht um uns davor abzuhalten zum Campingplatz zu fahren, aber da war auch noch eine Luftdruckstation für die Reifen, was hier nur bei den schlimmsten Allradtracks der Fall ist und die ?Straße? sah auch sehr übel und sandig aus.Wir beschlossen also in irgendeiner Bucht wildzucampen, was hier bei Strafe verboten ist, aber uns blieb ja nicht viel anderes übrig. Also fuhren wir die erste Gravel-Road die von der Straße abging raus. An der ?little Lagoon?, wie ein riesiger See der nur durch einen schmalen Streifen ?Land? vom Meer getrennt war, genannt wurde, wollten wir uns mal näher umschauen und etwas essen. Aber dazu kamen wir nicht, denn wir entdeckten einen Campervan (mit Allradantrieb), der im Sand am Strand stecken geblieben war. Die beiden Franzosen waren schon sehr verzweifelt und hatten mit viel Gas versucht aus dem Schlamassel herauszukommen, was ihre Lage nur noch verschlimmert hatte. Ehe wir mit schieben beginnen konnten, kam aber auch schon eine Familie vorbei, deren Oberhaupt sehr kompetent zu seien schien. Er lies fix die Luft aus den Reifen, was wir auch vorgeschlagen hatten. Jedoch hatte der Typ auch das nötige Equipment und so ging das ganz schnell. Das half aber auch nicht. Die Familie ist dann, es war schon sehr dunkel geworden, die 4WD-Strecke am See entlang zurück gefahren, weil man dort die Lichter eines anderen Autos sehen konnte. Deren Geländewagen war leider nicht stark genug um die Franzosen aus ihrem Gefängnis zu befreien. Die Lichter aber gehörten zu einem sehr großen, starken Geländewagen, mit Insassen, die sich bei so etwas auszukennen schienen, sodass das Problem bald behoben war.Uns hat das ganze dann sehr viel Zeit gekostet, obwohl wir die ganze Zeit nur daneben standen und uns mit der südafrikanischen Familie mit deutscher Austauschschülerin, die zurzeit in Perth leben, unterhielten.Nachdem wir dann auch noch zu unserem Essen gekommen waren machten wir uns auf Campingplatz suche und wurden bald fündig. Eine kleine Straße führte einen Berg hinauf mit der Beschilderung: Müllkippe. Da wird kein Ranger oder Polizist dieser Welt Wildcamper vermuten! Ganz so schlimm wie es klingt war es natürlich nicht. Von der Müllkippe haben wir nur ein Tor mit Öffnungszeiten gesehen, sodass wir hier morgen verschwunden sind, ehe jemand die Straße benutzt. Wir rasten hier an einem kleinen Wendeplatz davor, der genauso aussieht wie alle anderen Campingplätze auch und von einer Müllkippe ist weder etwas zu sehen noch zu riechen ? perfekt!Mal sehen wie die Delfinshow morgen wird und wohin es uns dann verschlägt, denn auf dieser Landzunge hier gibt es wohl noch eine Menge zu sehen.Beste grüße aus dem windigen Monkey Mia, cheers!
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