Mittwoch, 19. Oktober 2011

Schönstes Hostel der Welt

Heute musste ich aus meinem schönen neuen Hostel ausziehen, da sie, eben weil sie so gut sind, komplett ausgebucht waren – shit. Naja dachte ich mir, gehste eben wieder in dein altes Hostel, das war immerhin billig.
Dort sagte man mir aber etwa das gleiche: ausgebucht. Oha.
Dann musste ich eine Weile mit rumfragen und Internetrecherche verbringen und stellte erstaunt fest, dass sämtliche „gute“ und akzeptable Hostels in Perth Zentrum oder dem Stadtteil meiner Wahl, Northbridge, ausgebucht waren. Damit hatte ich mal wieder nicht gerechnet.

Irgendwann wurde ich dann fündig, ein Hostel mit relativ schlechtem Ruf, zu üblich, relativ teurem Preis sollte es also für mich sein. Ich buchte mich direkt 5 Tage ein, da ich nicht Gefahr laufen wollte irgendwann in einen Vorort ziehen zu müssen.
Ich wohne jetzt mit zwei ruhigen „Arbeitern“ und einem komischen Holländer, fortgeschrittenen Alters, in einem Zimmer.
Die erste Nacht mit eben diesem Holländer war schon ein wenig beunruhigend.
Das er, wie übrigens der eine Arbeiter auch, exzessiv kifft, ist für einen Holländer wohl nicht ungewöhnlich, aber die Geräusche, und leider auch Gerüche, die er von sich gibt sind irgendwie gewöhnungsbedürftig.
Unser winziger Raum stinkt so krass nach ihm, seinem Erscheinungsbild nach wäscht er sich nicht zu oft, dass man sogar auf dem Flur schon weiß, dass unser Raum nicht mehr zu weit weg ist – so eklig.
Da ist es fast schon als riesen Glück ein zustufen, ich schlafe unglücklicherweise über ihm, dass ich direkt am Fenster schlafe, was sich aber nicht schließen lässt. Ein dünner Vorhang trennt mich nun von einer vielbefahrenen Straße, und den Eisenbahnschienen. Nicht nur das die Geräusche der Autos und Züge etwas störend währen, sondern schlafe ich auch genau im Windzug, der nachts relativ ungemütlich werden kann.
Die Geräusche der Autos und Züge sind zwar störend, aber nicht beängstigend, wie diese, die der angesprochene Fremdling unter mir von sich gibt. Ich weiß nicht ob er dies tat, weil er, eine Flasche Wein umarmend, schlafen ging, oder ob er irgendwas in Richtung Tourette-Syndrom hat. Es macht jedenfalls schon irgendwie Angst. Auch die Tatsache, dass er im Moment hier im Hostel wohnt, weil er in irgendeinen Gerichtsprozess verwickelt ist, und ich nehme mal stark an, nicht als Jurist, ist eher beunruhigend.
Erschwerend zu meiner Beunruhigung hinzukommt, dass in diesem Hostel innerhalb der letzten Woche 4 Laptops, 250 Dollar und ein Reisepass abhanden gekommen sind. Und ausgerechnet hier habe mich gleich für 5 Tage einquartiert – schönen Dank, Fortuna.
Immerhin, traf ich vor der Bibliothek noch Danny, eine deutsche mit der ich in meiner Anfangszeit hier in Perth in einem Hostel gewohnt habe, und die mich „damals“ immer vorzüglich mit Sandwiches versorgt hat, die sie bei ihrem Kellnerjob abends mitnehmen durfte.
Und natürlich hatte sie auch diesmal wieder was Tolles für mich dabei.
Der Tellerwasch-Job war wohl nur eine Illusion, denn der Typ hat sich nicht mehr gemeldet und geht auch nicht ans Telefon – Schweine.

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