Um 6 Uhr klingelte mein Wecker, was mich jedoch weniger störte, weil ich dann die Stinkebutze ein paar Stunden früher gegen Frischluft eintauschen könnte. Mein Zimmer stinkt trotz non-stop offenem, weil kaputtem, Fenster immer noch erbärmlich. Könnte daran liegen, dass der Holländer sich nicht wäscht, seine Klamotten nicht wechselt und nochdazu immer komplett angezogen, mit Schuhen!, ins Bett geht. Nicht selten mit einer Flasche Wein.. Ich bin froh wenn ich am Montag dort wieder rauskann. Hätte ich genug Geld über und wäre ein ordentliches Hostel in der Nähe verfügbar, wäre ich am ersten Tag schon wieder gegangen.
Jedenfalls begab ich mich dann mit der Bahn ins 30 Minuten entfernte Rockingham, wo ich um 8 Uhr von Kim, der Farmmitarbeiterin, abgeholt werden würde.
Das ganze klappte auch verdammt reibungslos und nach einem kurzen Stopp beim Supermarkt für mein Mittagessen, kamen wir auf der "Farm" an. Nochmals 30 Minuten waren wir von Rockingham unterwegs gewesen. Die Farm bestand dann aus ein paar Wellblechgebäuden, einer Lagerhalle und endlos langen Reihen aus Fässern mit Bäumen in unterschiedlichsten Entwicklungsstadien und Baumarten. Genauso hatte ich mir derartiges vorgestellt. Vor der kleinen Blechhütte ein Schaukelstuhl, ein Windspiel (nennt man das so?) und ein Hund, Madley.
Als erstes fragte mich Kim, ob ich schonmal Quad gefahren sei. Nein, sagte ich, aber ich kanns mal versuchen. Und schon fand ich mich auf einem der beiden zur Farm gehörenden Quads wieder. Nachdem ich zwei Runden im Kreis gefahren war, meine Kim nur: Dann Fahr mal ein bisschen hier über die Farm.
Ich konnte kaum glauben, was ich gehört hatte. Ich durfte nun also eine Weile einfach über die Sand und Schotterpisten der Farm cruisen, und das tun, wofür andere sogar Geld bezahlen. 20 Minuten später war der Spaß dann vorbei. Ich war schließlich dort um zu arbeiten. Wir fuhren also auf den Quads zu unserem "Einsatzort". Unsere Aufgabe würde als erstes darin bestehen, den Bäumen neue Stützen zu verpassen, damit sie gerade wachsen können.
Die weiteren Aufgaben des Tages waren alle ähnlich: Stützen rausziehen, neue Stützen einsetzen, Knoten lösen, Knoten knoten, etc., etc... Zwischendurch durfte ich immermal wieder Quad und sogar Radlader fahren.
Genau so habe ich mir das vorgestellt - perfekt!
Am Ende des Tages wurde ich wieder zum Bahnhof gebracht und fuhr zufrieden "heim".
Schöne grüße aus Perth.
P.S. immer wenn ich mich Zimmer Nummer 106 im Grand Central Hotel nähere bekomme ich Kotzkrämpfe......
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